02. März 2024

Ein zweites Leben für ausgemusterte HARWY Jerseys

Was passiert eigentlich, wenn bei HARWY einmal ein Produktionsfehler passiert? Zum Beispiel wird ein Spielername falsch aufgedruckt, ein Design-Detail geht beim Produzenten in der Vorbereitung der Schnitteile vergessen oder eine Naht löst sich bereits nach dem ersten Mal tragen. Unsere Produkte sollen Freude auslösen, weshalb wir all diese Fehlproduktionen umgehend ersetzen, falls sie einmal vorkommen. Aber was passiert eigentlich mit den retournierten Fehlproduktionen?

Unsere Polyester-Jerseys und Sportshorts können aktuell wegen einem kleinen Detail noch nicht effizient recycelt werden. Da die Grössenetiketten noch aus einem anderen Material hergestellt werden als die Trikots selber, müssten diese in mühsamer Handarbeit abgetrennt werden. Dadurch lohnt sich das recyceln heute leider noch nicht. Deswegen prüfen wir bei HARWY zur Zeit den Wechsel auf ein Polyester-Etikett. Ausserdem gibt es innovative Startups wie Worn Again, welche diese Herausforderung mit neuen Technologien versuchen zu meistern – und das in unserer Heimat Winterthur (siehe Beitrag). 

Doch bis wir unsere Fehlproduktionen effizient recyceln können, wollten wir unseren retournierten HARWY Trikots ein zweites Leben schenken. Der Schweizer Flagfootballer und Journalist Jan Isler hatte dafür eine sensationelle Idee, welche er Dank HARWY optimal mit seinem sozialen Engagement verbinden konnte. In den letzten Monaten sammelte er Spenden für die Makongeni Primary School in Kenia. Mit den Spendengeldern konnte eine neue Porridgeküche für die kenianischen Schulkinder gebaut und finanziert werden. Jan Isler war beim Aufbau und der Einweihung vor Ort dabei (siehe Zeitungsartikel) und reiste mit spezieller Fracht nach Kenia: Eine ganze IKEA-Tasche gefüllt mit ausgemusterten HARWY Jerseys, welche den kenianischen Kids ein Lächeln aufs Gesicht zauberten.

Interview mit Jan Isler

Jan Isler, Journalist und Flagfootballer, erzählt uns im Interview, wie die ausgemusterten HARWY Jerseys und Sporthosen der Aemme Buzzards, Winterthur Warriors und Thurgauer Generals ihren Weg ins kenianische Hinterland fanden.

Jan Isler, wie kam es dazu, dass HARWY-Jerseys nach Kenia gelangten?
Ich besuchte Kenia, um mein Spendenprojekt, eine neue Porridgeküche für 800 Kinder der Makongeni Primary School, zu realisieren. Im Vorfeld habe ich mich mit Beat Wyss ausgetauscht, ob es möglich wäre, Ausschussware von HARWY mitzunehmen.

Wie hat er reagiert?
Er war sofort von der Idee begeistert und hat direkt mitgemacht, was mich sehr freute. Wir kennen uns beide vom Flagfootball der Winterthur Warriors. Kurz vor meiner Abreise erreichte mich eine randvolle Ikea-Tasche, die ich in meinem Zusatzgepäck verstauen konnte.

Wie war die Übergabe an die Kinder?
Ein sehr schönes Erlebnis. In Makongeni treffen sich die Kinder regelmäßig zum Fussballspielen. Meistens tragen sie bunt zusammengewürfelte Leibchen oder spielen oben ohne. Mit ihren neuen Leibchen müssen sie nicht mehr welche von der gegnerischen Mannschaft ausleihen und eine Strafe zahlen.

Das knallige Orange der Aemme Buzzards steht den Kindern besonders gut. Wie groß war die Freude?
Auf jeden Fall sehr groß. Zugegeben, einige Leibchen waren deutlich zu weit geschnitten, aber den Kindern haben sie dennoch Freude gemacht. Es war schön zu sehen, dass Ware, für die wir in der Schweiz keine Verwendung mehr haben, in Kenia einen guten Zweck erfüllt.

Wussten die Aemme Buzzards davon?
Nein, ich glaube nicht (lacht). Sie waren völlig überrascht. Ihre Reaktion auf Instagram hat mich sehr gefreut. Besonders zum Schmunzeln waren die typisch schweizerischen Namen auf dem Rücken der neuen Besitzer.

Wirst du wieder mit HARWY-Trikots nach Kenia reisen?
Wenn es noch mehr Ausschussware gibt, bestimmt. Ich finde es schön, wenn man sich für eine gute Sache zusammentun kann und so geholfen wird. Ich plane, in den nächsten zwei Jahren wieder nach Makongeni zu reisen, um einerseits den Fortschritt an der Porridgeküche zu sehen und andererseits zu überprüfen, ob das Fußballteam in ihren neuen Trikots erfolgreich ist.

Was würde sonst noch helfen?
Wir könnten gemeinsam prüfen, ob wir zum Beispiel bei der Anschaffung von neuen HARWY Jerseys den gesamten alten Trikotsatz eines Vereins für eine Fussballmannschaft in Kenia gebrauchen könnten. So kommen nicht nur Fehlproduktionen nach Kenia sondern wir schenken den ausrangierten Vereinstrikots ein zweites Leben unter der kenianischen Sonne.

Aber auch Barspenden helfen direkt! Ob per Bank oder Twint, deine Spende kommt direkt in Kenia an und hilft vor Ort, das Essensprojekt am Laufen zu halten.

Raiffeisenbank Regio Uzwil
CH68 8080 8004 0832 5976 1
Konto lautend auf:
HomeStreetHome Switzerland
Fischingerstrasse 74
8376 Fischingen
Zweck: Projekt Essensprogramm

Vielen Dank, lieber Jan, für das Interview und deinen wohltätigen Einsatz! Wir wünschen dir weiterhin viel Erfolg beim Fundraising und auf dem Flagfootball-Platz und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit dir.

Fotos: Jan Isler
Text: Jan Isler & Beat Wyss